ökonometrisches Prognosemodell

ökonometrisches Prognosemodell
1. Begriff: Die reduzierte Form eines ökonometrischen Modells oder deren numerische Entsprechung im nicht linearen Fall ist die Prognoseform eines  ökonometrischen Modells, da hier die Entwicklung der gemeinsam abhängigen Variablen nur von den vorherbestimmten Variablen ( Mehrgleichungsmodell) abhängt.
- 2. Arten: a) Bei Ex-Post-Prognosen sind sowohl die Werte der verzögerten gemeinsam abhängigen Variablen als auch die der exogenen Variablen bekannt. Werden für die verzögerten gemeinsam abhängigen Variablen, abgesehen von den Anfangswerten, die durch das Modell bestimmten Werte und nur für die exogenen Variablen die Beobachtungswerte verwendet, handelt es sich um eine dynamische Ex-Post-Prognose.
- b) Bei Ex-Ante-Prognosen müssen die Werte für die exogenen Variablen außerhalb des Modells prognostiziert werden, oder es muss für diese Werte auf Prognosen mit anderen Modellen bzw. aus anderen Quellen zurückgegriffen werden. Bei der späteren Überprüfung der Prognosequalität muss zunächst die Prognose unter Verwendung der dann bekannten Beobachtungswerte für die exogenen Variablen wiederholt werden, um zwischen Prognosefehlern, die auf Fehler bei der Prognose der exogenen Variablen zurückgehen, und den eigentlichen Prognosefehlern des Modells unterscheiden zu können.
- c) Zur Beurteilung der Prognosequalität steht eine Reihe von Prüfmaßen zur Verfügung.
- 3. Beurteilung: Prognosen mit strukturellen ökonometrischen Modellen können aufgrund der Datensituation unter Umständen nicht alle verfügbaren Informationen nutzen und sind daher trotz der Optimalitätseigenschaften von Modellprognosen für eine weite Klasse von Verlustfunktionen bei kurzfristigen Prognosen anderen Prognoseverfahren nicht überlegen. Die Modellprognosen müssen deshalb häufig durch die Einbeziehung der verfügbaren modellexternen Informationen korrigiert werden.

Lexikon der Economics. 2013.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • ökonometrisches Entscheidungsmodell — 1. Begriff: Ein geschätztes ⇡ ökonometrisches Modell kann zur Vorbereitung wirtschaftspolitischer Entscheidungen benutzt werden. Im einfachsten Fall wird mit der Prognoseform des Modells eine Prognose erstellt (⇡ ökonometrisches Prognosemodell)… …   Lexikon der Economics

  • Prognosemodell — komplexes Verfahren, das unter Verwendung einer Kombination unterschiedlicher Prognoseverfahren ⇡ Prognosen erstellt. Hierdurch wird versucht, allen möglichen Einflussfaktoren Rechnung zu tragen. Vgl. auch ⇡ Modell, ⇡ ökonometrisches… …   Lexikon der Economics

  • Ex-Ante-Prognose — ⇡ ökonometrisches Prognosemodell …   Lexikon der Economics

  • Ex-Post-Prognose — ⇡ ökonometrisches Prognosemodell …   Lexikon der Economics

  • ökonometrische Modelle — 1. Begriff: Abstrahierende und vereinfachende Abbilder ökonomischer Phänomene, d.h. mehr oder weniger gute Approximationen des realen ökonomischen Geschehens. Die Konstruktion eines Modells ist dabei an den beabsichtigten Verwendungszweck… …   Lexikon der Economics

  • HUFF-Modell — Das HUFF Modell ist ein ökonometrisches Prognosemodell für die Berechnung des Einzugsbereichs eines Einkaufszentrums. Es wurde 1963 von Darrel Huff erklärt. Es handelt sich um ein probabilistisches Modell. Es ist eine Weiterentwicklung der… …   Deutsch Wikipedia

  • Huff-Modell — Das Huff Modell ist ein ökonometrisches Prognosemodell für die Berechnung des Einzugsbereichs eines Einkaufszentrums. Es wurde 1963 von Darrel Huff erklärt. Es handelt sich um ein probabilistisches Modell. Es ist eine Weiterentwicklung der… …   Deutsch Wikipedia

  • MCI — Die Abkürzung MCI bedeutet: Mensch Computer Interaktion (engl. Human Computer Interaction, HCI) MCI WorldCom, eine Telefongesellschaft Mountaineering Council of Ireland Motor Coach Industries Media Control Interface, eine API zu abstrakten… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”